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Die Beziehungen “Lehrer – Schüler”

Die Beziehungen  “Lehrer – Schüler” 11.11.2015

Ich erlaube mir mal ein paar persönliche Gedanken über die – meiner Meinung nach wichtigsten - Beziehungen, ohne die jede spirituelle Praxis unmöglich ist. Es gibt die Meinung, dass wenn man einen Lehrer hat, man sich selbst um nichts mehr Gedanken zu machen braucht. Und das stimmt tatsächlich - aber nur in dem Fall, wenn der Schüler seinem Lehrer so hingegeben ist, dass er sich völlig und absolut sicher ist, dass er mit seiner Hilfe das begehrte Ziel erreicht. Ein solcher Schüler erfüllt alle Anweisungen des Gurus. Außerdem kann er ihm richtig zuhören, ohne etwas hervorzuheben, oder etwas wegzulassen, was ihm in den Reden des Meisters nicht gefallen könnte.

Die Reden des Gurus sind wie ein Mantra. Es sind Götterklänge. Es ist das OM selbst. Deshalb ist alles, was der Lehrer sagt die höchste Wahrheit, und da, wo die Wahrheit ist, gibt es keinen Platz für Zweifel. Solch ein Schüler, der alle Worte des Lehrers akzeptiert, sogar wenn sie üblichen Normen komplett widersprechen, und auch wenn sie ihm nutzlos und nicht weise erscheinen; ein solcher Schüler, der hinter allem, was sein Guru sagt und macht, die Erscheinungsform des Absoluten sieht – kann wahrhaftig Schüler genannt werden.

Viele Leute streben danach, sich körperlose Lehrer zu wählen. Das können Heilige sein, die vor vielen Jahren gelebt oder vor kurzem erst diese Welt verlassen haben oder andere Erscheinungsformen des Absoluten. Die Leute wollen nicht zusammen mit dem Guru im aktuellen Moment leben, ihm dienen und seine Anweisungen erfüllen. Das kommt daher, dass die Menschen in der Regel Angst haben sich zu verändern. Denn wenn solch ein himmlischer “Guru” jemandes Taten nicht kontrollieren kann (die Kontrolle setzt die Transformation des Egos des Schülers voraus, was meistens schmerzhaft ist), so ist man willig zu machen, was man selber für richtig hält. Das aber ist nicht immer nützlich. Es ist bekannt, dass es unmöglich ist, Buddha zu werden, wenn man seinen Weg geht. Jeder entwickelt sich auf seine eigene Art und Weise und nur der Guru kann den Schüler auf diesem Weg richtig korrigieren. Der Guru trägt dazu bei, dass nicht nur die sozialen Probleme des Schülers seine Sadhana weniger beeinflussen, sondern auch, dass das eigene “Ich”, das Ego transformiert wird, was die Verschmelzung mit dem Höheren Selbst fördert.

guru.jpgEs gibt noch eine wichtige Sache, die man verstehen sollte: Die Beziehung des Lehrers zu seinem Schüler ist die Widerspiegelung der Beziehung des Schülers zu seinem Lehrer. Wenn der Schüler seinem Guru dient, dann dient der Guru dem Schüler. Aber wenn der Schüler dem Lehrer etwas Schlechtes antut, dann bekommt er es um ein Vielfaches zurück. Wenn der Schüler seinem Lehrer nicht hilft, dann kann der Lehrer diesem Schüler auch nicht helfen, obwohl er allen seinen Schülern aufrichtig nur das Beste wünscht. Der Guru ist lediglich der Vermittler des Dharmas. Und wenn der Schüler etwas nicht akzeptieren will, wie könnte der Lehrer das dann erzwingen?

In dieser Welt hat jedes Wesen das Recht darauf eine Chance auf Befreiung zu bekommen. Der Guru nimmt sie alle, sogar den letzten Asura. Dann steht dem Schüler die freie Wahl – wenn er sich entwickeln, sich ändern will, wenn er in den Lehrern die absolute Wahrheit sieht, dann erreicht er das begehrte Ziel. Wenn er sich aber von seinen niederen Wünschen, seinem Ego und seinen Ängsten fangen lässt, dann wird er weiter im Samsara gefangen bleiben. Der Lehrer ist bereit allen zu helfen, und das tut er auch so.

Es gibt die Meinung, dass “wenn der Schüler bereit ist, der Lehrer dann auch kommt”. Das ist richtig, aber das gilt es richtig zu verstehen. Ein Mensch kann viele Jahre neben einem wahren Guru verbringen, aber kein Schüler werden. Der Lehrer geht nicht weg und kommt auch nicht vom nirgendwo. Das Bewusstsein des Schülers verändert sich und wenn er bekennt, dass nur der Lehrer ihm helfen kann, dass es nichts Wichtigeres als den Guru gibt, dann ist er bereit einzusehen, dass sich in der Nähe von ihm der wahre Lehrer befindet. Und selbst wenn er nicht da ist, dann wird der Schüler alles tun, um ihn zu finden. Die Ausbildung beginnt dann, wenn der Schüler bereit ist das anzunehmen, was der Guru lehrt.

Der Shaktipat (Energieübertragung) erfolgt ständig, jeden Augenblick, die Frage ist nur: Inwieweit sind wir bereit ihn anzunehmen?

Author: Lakshminath

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